Viele Tiere reagieren ziemlich misstrauisch auf jede noch so kleine Veränderung in ihrem Habitat. So sollte zum Beispiel der Naturschirm vor dem seit Jahren befahrenen Fuchsbau bereits im Februar/ März installiert werden. Für die Fuchswelpen gehört somit das Tarnversteck von Anfang an zu ihrem Lebensraum.
Das Versteck ist so anzulegen, dass es für Passanten nicht auf den ersten Blick erkenn- und auffindbar ist; die Gefahr dass dieses von Unerfahrenen benutzt wird, ist zu gross.
Scheut man die Einrichtung eines Ansitzes, geht es natürlich noch einfacher. Man setzt sich irgendwo an eine Waldlichtung und lehnt sich an einen Baum oder Fels. Wer die Geduld aufbringt, reglos zwei, drei oder mehr Stunden an diesem ungestörten Waldfleck zu sitzen, wird überrascht sein, was sich hier alles abspielt. Bereits nach einer halben Stunde zeigt sich am Fusse des Nebenbaumes ein neugieriges Eichhörnchen, etwas später schnürt ein Fuchs vorbei und beim Einbruch der Dämmerung zieht ein starker Rehbock über die Lichtung. Der Fotograf verbleibt - sofern er sich ruhig verhält - für die beschäftigten Tiere meist unerkannt.
Speziell zu beachten ist für den nichtjagenden Fotografen, dass er vor allem in Jagdgebieten nicht abseits von Wegen geht und jagdliche Einrichtungen benützt, ohne das Verständnis der Jäger einzuholen.
Versteck auf vier Rädern
Selbst moderne Einrichtungen wie das Auto sind geeignet, Wild aus relativ kurzer Distanz zu fotografieren. Der Mensch im Auto wird von den Tieren als solcher nicht wahr genommen. Das brummende und stinkende Blechvehikel wird als ungefährlich taxiert. Es scheint keine Gefahr davon auszugehen. Diesen Vorteil kann sich der Fotograf - sofern es die Verkehrssicherheit und -lage zulassen - durchaus zunutze machen. So können zum Beispiel vom Feldweg aus Fuchs, Hase, Reh oder Graureiher fotografiert werden. Nach Möglichkeit ist das Seitenfenster mit einem leichten Netz zu verhängen. Durch ein Loch desselben kann das Objektiv zielgerichtet durchgeschoben werden. Unterlassen sollte man im Wageninnern hastige Bewegungen und lärmige Tätigkeiten. Der grösste Vorteil dieses "Tarnversteckes" ist seine Mobilität.